Hallo Constantin,
verschiebe die Aussaat von Kiefern lieber bis ins nächste Jahr.
Das Problem 'Umfallkrankheit', verursacht durch eine Pilzinfektion, tritt sehr häufig bei nur wenige Wochen alten Koniferen-Sämlingen auf.
Trotzdem bin ich seit vielen Jahren davon abgekommen, Saatgut zu beizen und junge Sämlinge mit Fungiziden zu giessen, wie es häufig in der Literatur empfohlen wird. Ich möchte keine Pflanzen aufziehen, die sich nur mit Chemie am Leben halten können. Machmal überleben nur wenige Sämlinge, und Hunderte von ihnen gehen ein. Das scheint grausam zu sein, aber in der Natur geht es ähnlich zu. Im Wald verschüttet auch kein vernünftiger Mensch Fungizide, um Sämlinge vor Pilzbefall zu schützen.
Man muss es aber den jungen Kiefern nicht unnötig schwer machen. Der häufigste Fehler: Die Plastikabdeckung. Die ideale Methode, Schimmel zu züchten. Koniferen-Sämlinge brauchen sehr viel frische Luft. Manche züchten die Pilze schon, bevor die Samen überhaupt keimen. Mir unbegreiflich, warum sich dieses Foliengerücht immer noch so lange hält.
Die Entfernung der Keimwurzel belastet den Sämling in den ersten Wochen nach dem Schnitt und führt wetterabhängig auch zu Ausfällen mancher Sämlinge.
Tipps:
- Hunderte samen verteilt in verschiedene Schalen aussäen
- Zeitig im Frühjahr säen.
- Keine Abdeckung verwenden.
- Viel frische Luft notwendig. Nur bei Frostgefahr im geschlossenen Raum halten.
- Substrat: Aussaaterde oder Aussaaterde/Sand-Gemisch. Keine Blumenerde mit Kompostbestandteilen verwenden.
- Wenige Wochen alte Sämlinge nicht direkter Mittagssonne aussetzen.
- Substrat darf feucht aber nicht matschig aussehen (Schale mit Wasserabzugsloch verwenden)
Bis dann
Waldemar
[ Antwort senden ] [ Baum- und Bonsaiforum ] [ Häufige Fragen ]